Strafgefangenenlager II Aschendorfermoor

Im April 1935 wurde das Lager II Aschendorfermoor als Strafgefangenenlager der Justiz fertiggestellt. Es war zunächst für 1.000 Gefangene ausgelegt und wurde 1937/38 auf eine Kapazität von 1.500 Gefangenen ausgebaut. Die Bewachung übernahm eine im Dienst der Justiz stehende SA-Einheit, die durch einzelne Justizbeamte ergänzt wurde.

Als Strafgefangenenlager diente das Lager II Aschendorfermoor zur Inhaftierung von Menschen, die von einem Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt worden waren. Die Gründe für die Verurteilungen waren ganz unterschiedlich, sodass viele unterschiedliche Gruppen von Gefangenen in das Lager kamen. Mit Beginn des Krieges kam noch einmal eine weitere Gruppe von Gefangenen hinzu: von Gerichten der Wehrmacht verurteilte deutsche Soldaten, die in den zivilen Strafvollzug überstellt worden waren.

Anfang April 1945 wurden im Lager II Aschendorfermoor alle verbliebenen 2.500 bis 3.000 Strafgefangenen der Emslandlager zusammengefasst, damit die Alliierten bei ihrem Vormarsch auf das Dritte Reich die anderen Lager leer auffinden würden. Sie waren zuvor auf als 'Evakuierungsmärsche' bezeichnete Todesmärsche geschickt worden. Während andere Lager bereits Mitte April befreit waren, wurde das Lager II Aschendorfermoor zum Tatort eines Massakers. Kurz danach wurde es durch alliierte Angriffe fast völlig zerstört. Die Umstände des Angriffes sind nicht in voller Gänze geklärt. Es war das letzte Emslandlager, welches durch alliierte Truppen erreicht wurde.

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Das Panorama zeigt das Lager II Aschendorfermoor im Jahr 1936.

(Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv - Abteilung Osnabrück, Rep 430 Dez 502 Akz 24/96, Nr. 305)

Strafgefangenenlager II Aschendorfermoor